Nepal ruft

Wie meine Liebe zu diesem Land entstand

Zurück zu den Wurzeln

Als ich klein war, fuhren unsere Eltern mit uns im Sommer an einen kleinen See in Österreich. Dort mieteten Sie eine Ferienwohnung und wir erwanderten zwei wochenlang die umliegenden Berge. Ich kann nicht behaupten, dass mir diese Wanderungen meine gesamte Kindheit immer Spaß machten, aber sie legten definitiv den Grundstein für meine Liebe zu den Bergen. In meiner Sturm und Drangzeit bin ich den Bergen sogar jahrelang ferngeblieben, bis mich die Sehnsucht nach ihnen vor zehn Jahren wieder eingeholt hat. Seit ein paar Jahren komme ich wieder regelmäßig mit an den kleinen See und wandere mit meinen Eltern auf vertrauten Pfaden zu altbekannten Gipfeln.

Fasziniert von der Welt, die es zu erkunden gab

Nach einem Sommer voller wunderschöner Shanti Treks und neuer Begegnungen mit großartigen Gästen, genieße ich die Ruhe, bevor es nächste Woche zu einer privaten Hüttentour mit meiner Familie und dann der letzten (ausgebuchten!) Tour der Sommersaison in den Dolomiten geht. Der kleine See ist wie eine zweite Heimat und ein hier Ankommen ist auch immer wie ein Heimkommen. Erst jetzt wird mir mehr und mehr bewusst, wie sehr dieser Ort über die Jahre immer wieder Anker und Erdung im Saus und Braus meines Lebens waren.

Während meine Eltern mit uns Kindern immer wieder an denselben Urlaubsort fuhren, liebäugelte ich schon als Kind mit der großen weiten Welt. Mit elf Jahren fing ich an mit meinem Vater zu verhandeln mir in der elften Klasse ein Schulauslandsjahr zu ermöglichen. Mit sechzehn Jahren ging es dann endlich für ein High School Jahr nach Kanada. Nach dem Abitur ging ich für ein soziales Projekt nach Guatemala, im Studium war es ein Auslandssemester in Dänemark und mein Master-Studium und die ersten sechs Berufsjahre verbrachte ich in England. Während meine Eltern vor ein paar Jahren unser Elternhaus aufgaben, um zurück in ihre Heimat nach Niedersachsen zu ziehen, blieb der kleine See als Urlaubsort beständig gleich.

Ein Vorbild

Es ist jedoch nicht nur der idyllische See, der diesen Ort so besonders macht, sondern das Haus, in dem wir wohnen und die Menschen, die wir dort seit mehr als 25 Jahren jedes Jahr wiedersehen. Viele von ihnen haben die Welt bereist und mich mit ihren Reisegeschichten schon als kleines Mädchen beeindruckt. So war es Gisela, die Eigentümerin, die mir damals ein Fotoalbum von ihrer Reise nach Guatemala in den Achtzigern zeigte und mich, in meiner Absicht dort in sozialen Projekten zu arbeiten, bestärkte.

Nepal ruft

Später waren es die vielen Trekking-Reisen nach Nepal von Dieter, ihrem Sohn, und Ina, die mich faszinierten. Das ganze Haus ist liebevoll dekoriert mit wunderschönen Fotos und Zeugnissen dieser Reisen und Dieters Buch mit wunderbaren Bildern über den gesamten Himalayan Trail (hier erhältlich) galt als anfängliche Grundlage für meine Reiseplanungen nach Nepal.

Ein Samen war gesät

Nach meiner Zeit in London entschied ich dann, zum Wandern nach Nepal zu reisen. Aus anfänglich geplanten sechs Wochen wurden am Ende zwölf Monate, die ich zunächst im nepalesischen und später auch im indischen Himalaya wandernd verbrachte. Während des Monsuns machte ich eine Ausbildung zur Yogalehrerin, meditierte in Klöstern und lernte Hindi. Corona brachte mich abrupt zurück nach Deutschland, der Samen für die Idee Trekking-Reisen im Himalaya zu organisieren war jedoch gesät. Zurück zuhause begann ich die Ausbildung zur Bergwanderführerin, studierte einen Master in Südasienwissenschaften und gründete Shanti Treks.

Was damals noch als fixe Idee erschien, nimmt in etwas mehr als sechs Wochen Gestalt an. Ich reise nach Nepal, um gemeinsam mit einem nepalesischen Freund und Guide meinen ersten Nepal Trek in das Tsum Tal und um den Manaslu zu führen. Der Himalaya, im Vergleich zu den Alpen, ist für mich ein magischer Ort. Religion, und vor allem der Buddhismus, ist dort allgegenwärtig. Gerade deswegen habe ich mich in meinem Studium der Südasienwissenschaften viel mit religiöser Städteplanung und Kunst im Himalaya beschäftigt. Daher wird es auch für mich besonders spannend mit dem neuen Wissen aus meinem Studium zurück in den Himalaya zu reisen und die buddhistischen Klöster und ihre Kunst in den Bergen mit anderen Augen zu erkunden und meinen Gästen diese interessante Religion und Kultur der Bergregion näher zu bringen.

Eine Reise zu sich selbst

Neben der beeindruckenden Kultur in den Hochebenen übt die Einsamkeit des Himalaya eine ganz besondere Faszination auf mich aus. Bei meinem ersten Besuch war ich sicherlich etwas verloren. Gerade hatte ich meine berufliche Laufbahn in London beendet und eine eher ungewisse Zukunft lag vor mir. Das hat mich nicht beunruhigt, dennoch war ich auf der Suche nach etwas, was mich begeistert. In dreißig Tagen wanderte ich damals um die Annapurna-Kette, habe mir also viel Zeit für die Umrundung gelassen, und ließ von meinen Gedanken treiben. Nach sechs Jahren in London hatte ich viel aufzuarbeiten und am Ende kam ich nicht unbedingt mit einem Plan zurück ins Tal, aber mit einer Idee und dem Wunsch etwas Neues zu beginnen. Ich hatte mir den Mut angewandert neue Wege zu gehen, Glück vor finanzielle Sicherheit zu stellen und darauf zu vertrauen, dass das Leben Großes mit mir vorhat. Der Samen für Shanti Treks war gesät, jedoch sollte es knapp fünf Jahre dauern ihn zu verwirklichen. Geduld war nun gefragt.

Nun freue ich mich riesig in sechs Wochen meine Gäste mit auf diese unglaubliche Reise in den Himalaya nehmen und meine Begeisterung für dieser Region zu teilen. Am Ende wird es sicherlich auch eine Reise zu sich selbst. In den vielen Stunden des Wanderns fängt man unweigerlich an über das Leben nachzudenken. Zu entbehren, was zuhause selbstverständlich ist, bedeutet zu erkennen, wie wenig man zum Glücklichsein braucht. Zu akzeptieren, dass es manchmal anders kommt als erwartet, bringt eine Gelassenheit, an der es in unserer perfekten Welt so oft mangelt. Man bekommt einen Weitblick auf die Dinge und sieht das eigene Leben aus der nötigen Entfernung. Wer etwas im Leben ändern möchte, ist daher im Himalaya genau richtig, um den Samen dafür zu sähen. 

Traust Du Dich?

Ein paar wenige Plätze sind noch frei, um unsere maximal achtköpfige Gruppe zu vervollständigen. Wenn Du bereit für das Abenteuer Deines Lebens bist, kannst du Dich gern hier noch anmelden oder kontaktiere mich direkt über info(at)shantitreks.com.