
Sonnenuntergänge in den Alpen
Hüttenwanderung im
Nationalpark Berchtesgaden
Späte Sonnenuntergänge und frühes Schlafengehen
Ende Juni kurz nach der Sonnenwende bleibt nur wenig Zeit zwischen Sonnenuntergang und Hüttenruhe, die auf fast allen Hütten der Alpen schon um 22 Uhr ist. Früh beginnen die Tage in den Bergen, um das morgendliche oft bessere Wetter auszunutzen. Nach einem langen Tag in den Bergen freut sich ohnehin ein jeder auf die wohlverdiente frühe Nachtruhe. Ein geteiltes Mehrbettzimmer und ein wenig Schnarchen der Zimmergenossinen hindert dann nur noch wenige am Einschlafen. Man gewöhnt sich dann doch recht schnell an die Hüttenroutine und schläft von Nacht zu Nacht besser in den geteilten Unterkünften.




Das Wetter nehmen wie es kommt
Im Ingolstädterhaus, der letzten Hüttenunterkunft unserer fünf-tägigen Durchquerung der Berchtesgadener Alpen, wird es langsam ruhiger. Wir waren schon früh auf der Hütte nach einem relativ kurzen Wandertag, da das Wetter nach drei Tagen Sonnenschein nun doch etwas regnerischer wurde. Empfangen wurden wir von Hüttenwirt Michael jedoch bei Sonnenschein und konnten uns den leckeren Kaiserschmarrn auf der Sonnenterasse mit bestem Blick auf die entfernten Gipfel des Steinernen Meeres vor uns schmecken lassen.



Ohne Regenen kein Regenbogen
Das Wetter hielt und wir sind noch für eine Nachmittagstour auf den nahegelegenen kleinen Hundstod losgezogen und im Abstieg wurden wir mit einem Regenbogen belohnt. Das Abendessen, was gewöhnlich gegen halb sieben auf den Hütten serviert wird, war hervorragend. Neben typisch österreichischen Gerichten trumpft das Ingolstädterhaus mit vegetarischen und veganen Gerichten auf, was eine nette Abwechslung zu den oft fleisch-lastigen Speisekarten ist. So lassen wir uns ein Tiroler Gröstl mit Bohnen statt Speck schmecken und belohnen uns zum Nachtisch noch mit leckerstem Topfenstrudel. Danach haben wir ein paar Runden Karten gespielt, bis ich mir meine Daunenjacke hole, um mir dieses wunderbare Naturschauspiel nicht entgehen zu lassen.



Von Hütte zu Hütte
Hüttenwanderungen sind für mich etwas ganz Besonderes. Man verbringt mehrere Tage ganz abgeschieden von der Zivilisation in den Bergen ohne Handyempfang, ohne Autolärm und nur mit dem, was man auf dem Rücken tragen kann. Es wird einem wieder bewusst, wie wenig man eigentlich braucht. Die ganz besonderen Momente sind für mich die Morgen- und Abendstunden. Wenn die meisten Tageswandernden wieder im Tal sind und die Hüttengäste mit Frühstück beziehungsweise mit Ratschen und Kartenspielen am Abend beschäftigt sind. Dann hat man die Berge für einen kurzen Moment für sich. Wenn die Hütte dann noch so wunderbar gelegen ist, wie das Ingolstädterhaus, dann wird der Sonnenauf- beziehungsweise -untergang an klaren Tagen zu einem ganz besonderen Erlebnis.




Lust auf mehr
Für meine Gäste geht am nächsten Tag eine unvergessliche Woche in den Bergen bei schönstem Sonnenschein zu Ende und wir lassen am Mittag bei bester österreichischer Küche mit Liebe zubereitet auf der Kallbrunnalm die Tour gemeinsam ausklingen. Drei unterschiedliche Frauen aus drei verschiedenen Ländern sind zusammengekommen und zusammengewachsen. Die Tage waren gefüllt mit guten Gesprächen, wanderndem Schweigen, und viel Gelächter auf den Hütten. Auf teilweise anspruchsvollen Wegen sind die Wanderinnen an ihre Grenzen gegangen und über sich hinausgewachsen, und haben Feuer gefangen die wunderbare Bergwelt der Alpen auf zukünftigen Touren mit Shanti Treks weiter zu erkunden.



Dankbar
Während ich den Sonnenuntergang genieße, lasse ich die Tage noch einmal Revue passieren, und bedanke mich wie immer im Stillen für die wunderschöne Tour und dafür, dass alles gut verlaufen ist.

