




Berge
Beim Wandern trage ich nur meinen Rucksack. Die einzigen Dinge, um die ich mich kümmern muss, sind Essen, Schlafen – und ein geeigneter Platz zum Pinkeln. Alles andere verliert an Bedeutung. Die Welt im Tal rückt in den Hintergrund. Immer wenn ich das Gefühl habe, aus dem Gleichgewicht zu geraten, ziehe ich mich in die Berge zurück. Dort oben wird das Leben so einfach, dass mein Kopf abschalten kann. Die Gedanken kommen zur Ruhe, und mir wird wieder klar, worauf es wirklich ankommt. In den Bergen finde ich Ausgleich – und eine Leichtigkeit im Herzen, die ich sonst nirgendwo so empfinde. Genau dieses Gefühl möchte ich auch den Menschen ermöglichen, die mit mir unterwegs sind.
Bei meinen Wanderungen geht es nicht um Gipfel, Kilometer oder persönliche Bestleistungen. Es geht darum, die Berge mit allen Sinnen zu erleben und sich mit sich selbst und anderen zu verbinden. Deshalb gehen wir langsam, machen Pausen, genießen den Moment. Wir reden, wenn uns danach ist, und schweigen, wenn es still werden darf. Es gibt Raum und Zeit für alles, was gut tut. Meine Reisen über das Jahr hinweg unterscheiden sich in Länge, Komfort, Schwierigkeit und Fitnesslevel – denn ich möchte viele verschiedene Menschen mit meinen Touren ansprechen. Und wenn doch etwas fehlt oder sich jemand nicht angesprochen fühlt, freue ich mich über Vorschläge. Vielleicht ist genau daraus eine neue Tour für das nächste Jahr geboren.





Reisen
Als ich elf Jahre alt war, ging meine Cousine für ein High-School-Jahr in die USA – und in genau diesem Moment begann ich, meine erste eigene Reise zu planen. Fünf Jahre später wurde dieser Traum Wirklichkeit: Ich verbrachte die elfte Klasse in Kanada, lebte auf einer Pferdefarm und war Teil einer herzlichen Gastfamilie. Nach dem Abitur ging ich für ein Jahr nach Guatemala, um dort Freiwilligenarbeit zu leisten. Ich studierte einen Teil meines Bachelors in Kopenhagen, absolvierte meinen Master in Nottingham und lebte und arbeitete sechs Jahre lang in London.
Über die Jahre habe ich über 40 Länder bereist – oft alleine und für mehrere Monate. Zunächst zog mich die leidenschaftliche Energie Lateinamerikas in ihren Bann, dann entdeckte ich die Stille Südostasiens und später die wilde Lebendigkeit Afrikas. 2019 kündigte ich meinen Job in London, um „einmal um die Welt“ zu reisen – geblieben bin ich im Himalaya. Dort verliebte ich mich in die Gegensätze Südasiens, vor allem in die Extreme Indiens. Die Pandemie brachte mich zurück nach Deutschland. Ich ließ mich in Bonn nieder, begann ein Masterstudium in Südasienwissenschaften und Hindi, arbeitete für die Bundesregierung, begann parallel die Ausbildung zur Bergwanderführerin und mein eigenes Reiseunternehmen zu gründen.
Lange dachte ich, irgendwann würde der Moment kommen, in dem ich sesshaft werden möchte. Heute weiß ich: Reisen ist meine Lebensform. Und genau das möchte ich mit Shanti Treks weiterführen – bewusst, achtsam, verbunden mit der Natur und den Menschen, denen ich auf meinen Wegen begegne.